Inzwischen hat wahrscheinlich fast jeder schon mal ein paar bunte Elf Bars gesehen – ob in der Hosentasche eines Freundes oder bei einer Party, und gefühlt inhalieren immer mehr Leute die coolen Mini-Vapes mit den süßen Aromen. Aber während das Vaping voll angesagt ist, machen sich einige doch Gedanken, was da genau eingeatmet wird. Besonders ein Begriff macht dabei die Runde: Diacetyl. Noch nie gehört? Das ist die Chemikalie, wegen der vor Jahren das Stichwort “Popcorn-Lunge” plötzlich überall in den Nachrichten war. Doch was steckt hinter dem Mythos? Gibt’s Diacetyl tatsächlich in Elf Bars, und wie sieht’s mit möglichen Risiken aus? Gleich mal vorweg: Die ganze Story klingt ein bisschen nach Verschwörung, ist aber eigentlich ziemlich spannend – sogar für Leute, die selbst nie dampfen.
Diacetyl klingt wie irgendwas, das Chemiker bei Experimenten in Laboren vor sich hinmurmeln, ist aber viel präsenter im Alltag, als man denkt. Das Zeug kommt ganz natürlich in Lebensmitteln wie Butter, Kaffee oder Bier vor und sorgt dort für das typisch buttrige Aroma. Klingt harmlos? Nicht ganz. Denn in den 2000ern gab’s in amerikanischen Popcorn-Fabriken mysteriöse Fälle von Arbeitern, deren Lunge irgendwann mitmachen aufgegeben hat. Die Diagnose “Bronchiolitis obliterans” – besser bekannt als “Popcorn-Lunge”, weil sie vor allem Mitarbeiter von Mikrowellen-Popcorn-Herstellern traf. Ursache: Langfristige Einatmung von Diacetyl in hohen Konzentrationen.
Jetzt zum Clou: Diacetyl machte irgendwann auch die Runde in der E-Zigaretten-Community. Die Liquids, die viele damals nutzten, enthielten das Aroma, weil’s einfach lecker nach Butterbonbon schmeckte. Als dann Tests belegen konnten, dass Diacetyl eingeatmet wirklich Probleme machen kann, waren Aufregung und Panik perfekt. Das hat dazu geführt, dass die meisten seriösen Liquid-Hersteller in Europa und den USA freiwillig (und bald auch per Gesetz) auf Diacetyl verzichtet haben. Besonders in der EU ist der Stoff laut Tabakerzeugnisrichtlinie für E-Liquids verboten. Auch wenn in den Medien emotional und viel berichtet wird: Fälle von „Popcorn-Lunge“ nach E-Zigaretten-Konsum sind im Alltag extrem selten dokumentiert.
Für alle Zahlen-Nerds: In einer amerikanischen Studie 2015 wurden in 39 von 51 getesteten Liquids Diacetyl in Mengen von 9 bis 239 µg je Pod gefunden. Zum Vergleich – Tabakrauch enthält oft viel höhere Werte. Trotzdem, das Ziel bleibt, Risiken so gering wie möglich zu halten – und niemand will ein aroma-dampfendes Glücksspiel mit seiner Lunge eingehen.
Produkt | Durchschnittliche Diacetyl-Konzentration (µg) |
---|---|
Klassisches Tabakrauchen (1 Zigarette) | bis zu 335 |
E-Liquid amerikanischer Marken (2015 Studie) | 9-239 je Pod |
Moderne EU-konforme E-Liquids | <1 (meist unter Nachweisgrenze) |
Lebensmittel wie Butter/Mais/Popcorn | Unbekannt, aber sehr viel niedriger durch Verdauung |
Elf Bar hat den Vape-Markt in kürzester Zeit erobert – bunt, handlich, auspacken, ziehen, fertig. Aber genau diese extreme Einfachheit und der Hype haben bei einer Sache für Unsicherheit gesorgt: Kaum einer weiß, was in diesen stylischen Einweg-Dingern genau steckt, weil die Hersteller so eine Mischung aus Lifestyle und Geheimniskrämerei betreiben.
Laut den offiziellen Produktangaben und unabhängigen Laboranalysen (zum Beispiel des TÜV Rheinland von 2023 und einer Laboranalyse der Stiftung Warentest im Jahr 2024) enthalten Elf Bars, die im europäischen Markt verkauft werden, kein Diacetyl. Die EU-Richtlinien sind da sehr klar. Was zugelassen ist, wird regelmäßig geprüft. Gibt es irgendwo eine nicht deklarierte Substanz, hagelt es Rückrufe oder Verkaufsverbote. Wer also sein Elf Bar im Kiosk, im Tabakladen oder beim offiziellen Händler kauft, braucht sich vor Diacetyl-Belastung erst mal keine Sorgen machen.
Die Sache hat aber einen Haken: Der Graumarkt. Wer bei TikTok-Resellern, Facebook-Gruppen oder aus unklaren Online-Quellen bestellt, spielt Lotto. Es gibt Berichte über Fakes oder Importmodelle, bei denen die Inhaltskontrollen ausbleiben – und ja, in China etwa wird Diacetyl in Lebensmittelaromen (theoretisch) noch eingesetzt. Die Regel: Je günstiger und dubioser der Anbieter, desto eher sollte man die Finger davon lassen. Wer sich im Laden beraten lässt, bekommt meistens direkt Zertifikate oder kann die Prüfungsergebnisse einsehen. Manche Shops zeigen auf Nachfrage sogar Laborberichte, damit man weiß, was man wirklich dampft.
Interessant: Die Zusammensetzung ist – unabhängig vom Aroma – fast identisch: Propylenglykol, pflanzliches Glyzerin, Aromen (Lebensmittelqualität), Nikotin. Diacetyl und andere problematische Stoffe müssen explizit ausgeschlossen werden. Manche Juristen fanden sogar, dass die Verpackung und die Sicherheitsdatenblätter von Elf Bar vorbildlich sind. Trotzdem gibt’s immer noch Mythen und Gerüchte, vor allem von Dampfern, die “alte Schule” sind und den neuen Trend nicht trauen.
Eins steht fest: Wissen schützt. Wer Wert auf Gesundheit legt, sollte beim Kauf – egal ob Elf Bar oder anderes Vape-Produkt – nicht einfach nach dem coolsten Geschmack entscheiden, sondern fragen: Ist’s original und geprüft? Hier ein paar Tipps, um auf Nummer sicher zu gehen (und nicht in eine Diacetyl-Falle zu tappen):
Wer jetzt glaubt, dass E-Zigaretten-Vaping automatisch risikofrei sei, irrt. Auch bei zertifizierten Produkten besteht ein Rest-Risiko durch ultrafeine Partikel, Nikotin abhängig zu werden oder die Lunge zu schädigen – aber im Kontext Diacetyl ist die Angst bei Elf Bar ziemlich unbegründet, solange man “Mainstream EU-Produkte” nutzt.
Aktuell bleibt also das Fazit: Wer auf legalem Weg in europäischen Ländern eine Elf Bar kauft, kann sich sehr sicher sein, dass da wirklich kein Diacetyl auftaucht. Selbst Stiftung Warentest, die im Frühjahr 2024 diverse Produkte getestet hat, kam zum gleichen Schluss: Diacetyl ist nicht nachweisbar. Wichtig ist, sich nicht von Panikmache oder TikTok-Gerüchten verrückt machen zu lassen – lieber nachprüfen, informieren, und im Zweifel das Gespräch mit Experten suchen. In Arztpraxen, Apotheken oder beim Verbraucherschutz gibt’s meistens ehrliche Infos auf Augenhöhe. Kurz gesagt: Wer bewusst und informiert konsumiert, schützt sich selbst am besten.