Wenn wir über Vapen sprechen, denken viele sofort an Wassernebel und harmlose Aromen. Aber wir sollten nicht vergessen, dass in den Flüssigkeiten, die verdampft werden, oft eine bunte Mischung aus Chemikalien steckt. Beim Erhitzen entstehen Stoffe wie Formaldehyd – ja, genau das Zeug, das auch zum Einbalsamieren verwendet wird! Zudem können Metallpartikel aus den Verdampfern in die Lunge gelangen. Nicht gerade das, was ich mir unter einer 'gesünderen Alternative' vorstelle.
Stellenweise wurden in Vapen-Flüssigkeiten auch Spuren von Diacetyl gefunden, einem Aromastoff, der mit einer ernsten Lungenerkrankung, der sogenannten Popcorn-Lunge, in Verbindung gebracht wird. Es ist schon ironisch, wenn man bedenkt, dass viele zu E-Zigaretten greifen, um ihre Lunge zu schonen. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
Nikotin ist eine heimtückische Substanz, nicht nur weil es süchtig macht, sondern auch wegen seiner Effekte auf den Körper. In vielen E-Liquids ist Nikotin enthalten, und das in nicht unerheblichen Mengen. Herzrasen, Bluthochdruck, ja sogar eine erhöhte Neigung zu Insulinstörungen sind nur einige der 'Nebenwirkungen' dieses Nervengifts. Nikotinexposition kann im Jugendalter zu langfristig veränderten Gehirnstrukturen führen – ein gruseliger Gedanke, wenn man die Popularität von E-Zigaretten bei Jugendlichen bedenkt.
Ich selbst erinnere mich an einen Abend, an dem ein Freund sein neues Vape-Gerät präsentierte. Innerhalb von Minuten spürten einige von uns bereits die ersten Symptome des Nikotin-Kicks. Dass man so schnell und unverhofft in den Bann einer Sucht gezogen werden kann, hat uns allen einen kleinen Schrecken eingejagt.
Die Langzeitwirkung des Vapens ist noch nicht vollständig erforscht. Gerade weil E-Zigaretten eine relativ neue Erscheinung sind, fehlt es an Langzeitstudien. Es mangelt also an gesicherten Erkenntnissen, was genau mit unserem Körper passiert, wenn wir über Jahre hinweg dampfen. Bei herkömmlichen Zigaretten kennen wir das Troubadourspiel von Teer, Krebs und Co., aber was ist mit dem elektronischen Cousin? Hier bewegen wir uns auf dünnem Eis.
Passivrauchen ist schädlich – das weiß mittlerweile jedes Kind. Beim Vapen verhält es sich ähnlich, auch wenn der Dampf geruchlich weniger aufdringlich ist. Trotzdem atmen Umstehende Nikotin und andere Chemikalien mit ein. Das Passiv-Vapen könnte insbesondere für Kinder und Schwangere eine unterschätze Gefahr darstellen.
Ein weiteres Problem beim Vapen ist die falsche Wahrnehmung von Sicherheit. Weil E-Zigaretten nicht den gleichen strengen Regulierungen wie Tabakprodukte unterliegen, denken viele, sie wären ein harmloser Zeitvertreib. Das führt zu einer unterschwelligen Bagatellisierung der damit verbundenen Risiken, die gerade bei jüngeren Nutzern fatale Folgen haben kann.
Auch die Umweltaspekte soll man nicht vergessen. Die Akkus, Kartuschen und das ganze Drum und Dran der Vape-Geräte stellen eine erhebliche Umweltbelastung dar. Diese Einwegprodukte generieren eine Menge Elektronikschrott, der nicht selten am Ende in der Landschaft landet. Für alle, die meinen, mit dem Vapen etwas Gutes für Mutter Erde zu tun, gibt es an dieser Stelle eine ziemlich ernüchternde Nachricht.
Aber genauso wie bei jedem anderen Laster gilt auch hier: Wer informiert ist, kann besser entscheiden. Es liegt an jedem Einzelnen von uns, verantwortungsvoll mit dem Thema Vapen umzugehen. Für alle, die nicht auf ihr Dampfvergnügen verzichten wollen, hier noch ein paar Tipps: Informiert euch über Inhaltsstoffe, verwendet Geräte mit regulierbaren Leistungsstufen und, ganz wichtig, versucht, den Konsum zu reduzieren. So bewahrt ihr nicht nur eure Gesundheit, sondern seid auch ein Vorbild für einen sorgsamen Umgang mit diesen modernen Geräten.